Rezension: Die Alchimistin - Kai Meyer

Titel: Die Alchimistin
(Band 1 der Reihe "Die Alchimistin")
Autor: Kai Meyer
Genre: Historischer Roman/ Fiktion/ Fantasy
Taschenbuch, 463 Seiten (plus 46 Seiten Anhang)
Preis: 9,99€
Original-Ausgabe erschienen am 01.01.1998 im Verlag: Heyne
Aktuelle Ausgabe erschienen am 14.12.2015 im Verlag: Heyne

Inhalt (weitstgehend spoilerfrei):
Simon, der Waise, der von Charlotte Institoris adoptiert wird, auf dunkle Geheimnissen des mysteriösen Ortes stößt und schon bald das Schloss in seiner Gewalt hat.

Aura Institoris, die ihren kauzigen Vater verliert und sich in dessen Mörder verliebt, die verstoßen wird, dann allerdings zurückkehrt, um ihr Erbe anzutreten: Die Alchemie, Suche nach der Unsterblichkeit, nach dem Stein der Weisen.
Gillian, der Hermaphrodit, der in Lysanders Auftrag Nestor Institoris ermordet, dessen Tochter aber vor dem gleichen Schicksal bewahrt und mit ihr gemeinsam versucht, den Herrscher der Wiener Unterwelt zu stellen.
Sie alle stoßen auf eine Menge Lügen und jahrhundertealte, grausame Geheimnisse, ungeahnte Verwandschaftsverhältnisse und unvorhergesehene Mächte.


Bewertung:
Zu allererst möchte ich festhalten, dass Kai Meyer definitiv einer meiner Lieblingsautoren ist, wobei er mich mit diesem Buch nicht so begeistern konnte, wie er es mit anderen geschafft hat. Was allerdings auch daran liegen kann, dass ich mich mehr oder weniger dazu gezwungen habe, dieses Buch zu lesen, obwohl ich eigentlich gar keine Lust auf Fantasy hatte und normalerweise auch kein Fan von historischen Romanen bin. Besonders ist aber auch hier auf jeden Fall sein einzigartiger, wunderschöner Schreibstil ("Im Morgengrauen erwachte die Stadt aus dunklem Schlummer und streckte ihre Glieder. Sie wurde größer, die Türme höher, sie dehnte sich aus, während sich immer mehr Gebäude und Straßenzüge aus dem Dämmerlicht schälten. Einzelne Glutpunkte flammten in der düsteren Masse auf, Fenster, in denen sich er erste Schimmer des Tages brach. Wie ein Lauffeuer breitete sich dann der frühe Sonnenschein über die einzelnen Stadtteile aus, ein goldenes Glosen und Leuchten, das von Fenster zu Fenster, von Haus zu Haus übersprang", S. 251) , der allerdings leider manchmal etwas anstrengend zu lesen ist, was die ständigen Perspektivenwechsel auch nicht leichter machten. Die Handlung gefällt mir allerdings sehr gut! So etwas habe ich zuvor noch nie gelesen und es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Die Charaktere gefallen mir an sich auch gut, nur Simon hat mich ziemlich überrascht und seine Veränderung scheint mir auch im Nachhinein immer noch nicht wirklich nachvollziehbar. Das Hauptthema, die Alchemie, wird allerdings sehr gut dargestellt, hat sofort mein Interesse geweckt und mich in ihren Bann gezogen. Ihr Vorkommen in dem Roman ist sehr gut ausgearbeitet (was man auch im Anhang erkennen kann) und sogar all die grausamen Methoden kommen realistisch rüber. Die im zweiten Teil vorkommenden Rückblenden haben mir auch sehr gut gefallen, vorallem, dass sie aus beiden Blickwinkeln geschrieben wurden, sodass man beide Seiten des Konflikts nachvollziehen kann.
Cover Quelle
Generall lässt sich sagen, dass "Die Alchimistin" ein sehr gutes Buch ist, auf jedenfall auf hohem Niveau geschrieben wurde, definitiv mit viel Arbeit und Nachforschungen verbunden gewesen sein muss,  und sehr anspruchsvoll und von unfassbar schöner Sprache ist.
Objektiv kann ich den hohen Wert dieses Buches ohne Zweifel anerkennen, wobei es mich persönlich jetzt nicht so ganz vom Hocker hauen konnte. Für Historie-/Fantasy-Fans aber eine absolute Empfehlung!
Fazit: 3/5 ⭐





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