Rezension: Wolkenschloss - Kerstin Gier

Titel: Wolkenschloss
Autorin: Kerstin Gier
Genre: Jugendroman
Hardcover, 458 Seiten
Preis: 20,00€
Erschienen am 09.10.2017 im Verlag: Fischer FJB

Na klar, Mama, man kann beim Kacke aus dem Klo schrubben,
Schmutzwäscheberge verladen, frechen Kindern hinterherrennen
und von hochnäsigen Aushilfszimmermädchen aus Lausanne gemobbt werden, voll gut die Seele baumeln lassen.
Der reinste Erholungsurlaub.
(S. 52)

Inhalt:
Fanny Funke, 17, Schulabbrecherin aus Achim bei Bremen macht ein Jahrespraktikum im Schweizer Luxushotel "Wolkenschloss". Als hätte sie dort nicht schon genug mit den Schneemassen, Staubwedeln, ätzenden Zicken und der Kinderbetreuung zu tun, tauchen dann auch noch zwei Jungs auf, die Fannys Gefühle völlig durcheinander bringen und sie bekommen es mit jeder Menge krimineller Machenschaften zu tun: Schwarzgeld, Diamantenraub, Kindesentführung. In diesem Hotel ist niemand, was er zu sein vorgibt. Jeder hat ein Geheimnis. Fanny und ihre Freunde geraten bei dem abenteuerlichen Versuch, das Richtige zu tun und die Ganoven aufzuhalten in lebensbedrohliche Gefahr.

"Natürlich geschehen manchmal böse Dinge, Fanny,
sogar hier oben im Wolkenschloss. Das ist ein ehrlicher Ort.
Er hat schon immer das Schlechteste in den Menschen
zum Vorschein gebracht, aber auch das Beste."
(S. 303)

Bewertung:
Der erste Eindruck? Das Cover, wie immer wunderschön und richtig Kerstin Gier typisch! Schon auf den ersten Blick hatte ich mich in das Wolkenschloss verliebt.
Als ich dann zu lesen begann, war ich ganz ehrlich etwas enttäuscht. Von Kerstin Gier, einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen, hatte ich irgendwie mehr erwartet. Die ersten 150 Seiten zogen sich ziemlich in die Länge und langweilten mich schon ein wenig. Aber dann wurde es besser! Langsam wurde es spannend und Gefühle kamen ins Spiel.  Ein paar überraschende Wendungen und letztendlich war das Buch echt noch ziemlich schön und spannend, auch Kerstin Giers wundervoller Humor kam nicht zu kurz. Trotzdem gingen einige der Charaktere mir ziemlich auf die Nerven und die Handlungen waren nicht immer nachvollziehbar. Andere Charaktere (zum Beispiel Monsieur Rocher, Pavel, Amy, Gracie, Don Burkhardt junior, Madison, Viktor Jegorow, Carolin, Fanny, Tristan und Ben) wiederum habe ich richtig lieb gewonnen, so wie das Hotel selbst, mit seinem alten Charme, dem Personal, der verbotenen Katze, den ganzen Geheimgängen und den sieben Hugos.
Kerstin Giers Schreibstil liest sich aber wie immer total locker und lustig.
Mich würde da zwar noch interessieren, was es mit dem geheimnisvollen Dienstmädchen auf sich hat und wer oder was Monsieur Rocher ist (- offensichtlich ja kein Mensch. Ist er für das Flackern der Lampen im Wäschekeller und die Lawine an der Halbmondtanne verantwortlich?), aber das Ende ist sonst sehr gelungen.
Also an sich war das Buch wirklich nicht schlecht, aber für Kerstin Giers Verhältnisse doch eher schwächer. 
Fazit: 3,5/5⭐

Auch ohne Schutzumschlag total schön! 



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