Autoreninterview: Lea-Lina Oppermann



Lea-Lina Oppermann wurde 1998 in Berlin geboren und studiert Sprechkunst und Kommunikationspädagogik. Ihr Debüt („Was wir dachten, was wir taten“) wurde mit dem Hans-im-Glück-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet und dadurch bekannt.

1. Hast du schon immer geschrieben oder seit wann? Gab es einen besonderen
Auslöser?
Als ich mein erstes „Buch“ gebastelt habe, war ich glaube ich sieben Jahre alt. „Di
Geschichte vom klainen Bär“, oder so ähnlich. Darin gab es noch keine Konflikte,
der Bär hat einfach die ganze Zeit das erlebt, wonach ich mich auch gesehnt habe,
Urlaub, Geschenke und sehr viele Abenteuer.

2. Wie lange hast du an „Was wir dachten, was wir taten“ geschrieben?
Insgesamt zwei Jahre - ein Jahr Rohfassung, ein Jahr Überarbeitung.

3. Wie kam es zu deiner Veröffentlichung? (Wettbewerbe, Agenturen, Ablehnungen…?)
Das Manuskript wurde erst von einer Agentur abgelehnt und angelte sich dann
durch den Hans im Glück Preis auf einmal viele interessierte Verlagsanfragen.

4. Kannst du sagen, woher du die Idee für diesen Roman bekommen hast? Gab es einen bestimmten Auslöser?
Ja! Sogar einen ganz konkreten. Die Fehlamokalarmdurchsage in der elften Klasse: „Es ist ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem aufgetreten.“ Damit beginnt auch der Roman.

5. Mit welchem deiner Protagonisten kannst du dich identifizieren? Waren deine
wirklichen Klassenkameraden Inspirationsquellen für dich?
Einige behaupten, in mir stecke viel Fiona und das stimmt vielleicht auch ...obwohl mir Mathe immer schwergefallen ist. Die Perspektive von Mark hat mir aber am meisten Freude bereitet, dieser leicht rotzige Unterton.

6. Plottest du zuerst genau oder schreibst du einfach drauflos?
Bei „Was wir dachten, was wir taten“, war es eine Mischung aus beidem: Wildes Drauflosschreiben, aber auch immer wieder Planungsgespräche mit einer sehr guten Freundin.

7. Hörst du Musik beim Schreiben oder lenkt dich das ab?
Irgendein Schriftsteller hat mal gesagt, Musik beim Schreiben zu hören sei so, als hätte man die ganze Zeit eine streichelnde Hand im Schritt. Oder so ähnlich.
Ich gebe aber zu, manchmal hab ich Musik gehört. Bei der Überarbeitung, zum Durchhalten.

8. Was sind deine Tipps gegens Prokrastinieren? Was tust du gegen
Schreibblockaden?
Oh, wenn ich darauf eine gute Antwort hätte, hätte ich dieses Interview wohl sehr viel früher abgegeben... Am wirkungsvollsten ist wohl WLAN-Entzug.

9. In welchen Genres schreibst du am liebsten? In welchem würdest du nie schreiben und welches würdest du gerne einmal ausprobieren?
Es muss ein Genre sein, dessen Cover mir gefällt. Also bloß keine romantischen Vampirromane!

10. Würdest du dir eine Verfilmung für dein Buch wünschen? (Wenn ja, gibt es Schauspieler, die du dir besonders gut in der Rolle deiner Charaktere vorstellen kannst?)
Ich träume ja insgeheim von Christoph Maria Herbst als Herr Filler ...

11. Wie gehst du mit Kritik um? (Ablehnungen von Verlagen, schlechte
Rezensionen,…)
Ich versuche, sie gar nicht erst zu lesen. Wenn da bloß nicht die verfluchte Neugierde wäre... Lob ist allerdings viel gefährlicher als Kritik! Sie kann träge machen. Übertriebene Kritik spornt mich eher an.

12. Welcher Autor/Welche Autorin ist dein größtes Vorbild?
Walter Moers.

13. Was ist dein persönliches Lieblingsbuch?
Eines meiner liebsten Jugendbücher ist „Löwenzahnlied“, von Hilde Hagerup.

14.Arbeitest du schon an neuen Projekten? Sind schon weitere Veröffentlichungen von dir in Aussicht?
Zumindest wünsche ich mir das sehr!

15.Bitte sag mir, dass du Mark und Fiona auch shippst?
Nee. Mark erschlägt Fiona, kaum dass sie die Geschichte zu Ende erzählt haben mit einem Mathebuch.
Nein, Quatsch. Ich kann mir schon vorstellen, dass die beiden eine gemeinsame Zukunft haben. Es gibt Erlebnisse, die schweißen einfach zusammen.

16.Hast du noch einen Tipp an andere Jungautoren?
Ja: Schreibt! Träumt nicht zu viel, sondern schreibt. Das ist das Wichtigste, was letztlich darüber entscheidet, ob es mit dem Autorendasein klappt.

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