Rezension: Das Haus ohne Männer - Karine Lambert

Vorab vielen Dank an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse, das mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

Titel: Das Haus ohne Männer
Autorin: Karine Lambert
Genre: Frauenroman
Taschenbuch, 222 Seiten
Preis: 9,99 €
Erschienen am 09.10.2017 im Verlag DIANA
Übersetzung: Pauline Kurbasik

"Deine zukünftigen Nachbarinnen sind faszinierende Frauen,
die vom Wesen her sehr unterschiedlich sind.
Was uns vereint, ist dieselbe Entscheidung:
In unseren Leben gibt es keine Männer, weil wir das so wollen."
(S. 21)

Inhalt (weitstgehend spoilerfrei):
Dieses Buch erzählt die Geschichten mehrerer Frauen, die dem männlichen Geschlecht abgeschworen haben. Carla, Rosalie, Giuseppina und Simone wohnten gemeinsam mit ihrer Vermieterin der "Königin" in einem schönen Haus mitten Paris. In ihrem Leben und ihrem Haus gibt es keine Männer. Der Pizzabote darf nicht durchs Tor und wenn es Probleme mit dem Licht gibt, muss eine Elektrikerin gesucht werden. Das einzige männliche Wesen, das das Haus betreten darf, ist Jean-Pierre, der geliebte Kater. Doch dann zieht Juliette bei ihnen ein. Juliette, die die Männer noch lange nicht abgeschrieben hat, sondern auf der Suche nach ihrer großen Liebe ist. Nach und nach erfährt man die Geschichten aus der Vergangenheit der Protagonistinnen, die sie zu dem machten, was sie heute sind. Denn sie sind keineswegs alte, Schrullen, die sich nicht nach etwas Nähe sehnen und auch nicht lesbisch. Ihnen allen ist etwas passiert, dass ihr Vertrauen, in das männliche Geschlecht zerstört hat. Um sich selbst zu schützen, haben sie den Männern versagt. Doch dann taucht Juliette auf, mit ihrer eifrigen Suche nach dem Traummann und etwas Liebe und die Vorsätze der Frauen geraten ins Wanken.
Und die alte Dame im Dachgeschoss, ihre Vermieterin, die die strengen Regeln aufstellt, "die Königin" ist sowieso ein Fall für sich.

"Ich habe niemandem abgeschworen, die Liebe will mich einfach nicht."
(S. 125)


"Warum hast du dann den Männern abgeschworen?"
"Habe ich gar nicht. Ich verzichte nur darauf, immer wieder voll eins auf die Fresse zu kriegen."
(S. 164)


Bewertung:
Normalerweise bin ich kein  großer Fan von so vielen Flashbacks, aber in diesem Buch haben mir die vielen Rückblicke gefallen. Ich war sehr neugierig und habe mich immer gefreut, etwas über die Vergangenheit der Frauen zu erfahren, zu ergründen, was mit ihnen passiert ist und sie den Männern abschwören ließ. Jede einzelne Geschichte war total rührend und dramatisch. Generell haben mir in diesem Roman die vielen Perspektiven- und Zeitwechsel gefallen, was ich sonst eigentlich nie leiden kann. Ich finde die Idee der Geschichte super und an sich auch gut umgesetzt, allerdings fehlt mir am Ende noch etwas. Das ganze Buch wirkt mehr, wie die Vorgeschichte und da, wo es dann wirklich losgehen sollte, ist das Buch bereits zu Ende. Der Schreibstil ließt sich aber gut und lässt einen auch das ein oder andere Mal schmunzeln. Auch ein paar Überraschungen bleiben nicht aus und lassen das ganze Buch lebendiger wirken. Ich finde sowohl die Frauen aus dem Haus ohne Männer alle auf ihre eigene Art super ausgearbeitet, als auch die paar Nebenfigur gut entwickelt.
Zwar fand ich "Das Haus ohne Männer" echt nicht schlecht, aber es war jetzt kein Buch, das mich so komplett vom Hocker gerissen hat.
Fazit: 3/5⭐

"Sagen Sie mal, liebe Neue, hat Carla Ihnen die Hausregeln erklärt?"
"Im Großen und Ganzen."
"Hier herrschen strenge Sitten! Keine Ehemänner, keine Liebhaber, keine Klempner, keine Elektriker."
"Keine Pizzalieferanten."
"Keine Männer!"
"Keine Männer?", stammelt Juliett. (...)
"So lautet die Regel."
(S. 16f.)



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